So verbessern Sie Ihren SCHUFA-Score

An der Schufa kommt niemand vorbei, spätestens wenn es darum geht, ein Smartphone mit Vertrag zu kaufen oder einen Kredit zu beantragen, ist das leidige Kapitel Thema. Der Einfluss ist dabei immens, denn wenn der Schufa-Score nicht passt, können Banken Kredite verwehren und Handyanbieter den Vertragsabschluss verweigern. Schulden sind ein häufiges Thema in der Bundesrepublik, viele Haushalte sind langfristig nicht in der Lage, all ihre Fixkosten zu decken und es kommt infolgedessen zu Schulden.

Mit dem Bestellformular für Datenübersicht können Verbraucher Einsicht erhalten
Mit dem Bestellformular für Datenübersicht können Verbraucher Einsicht erhalten. (Bild: Pixabay © Vi5-a-Vi5 CCO Public Domain)

Die eigenen Schufa Informationen abrufen und informieren

Wie ist es eigentlich um den eigenen Schufa-Score bestellt? Sind Sie kreditwürdig oder lehnen Banken eher ab? Wenn Sie es nicht auf die harte Tour, durch Ablehnung eines Kreditantrags erfahren möchten, haben Sie die Möglichkeit, eine Schufa-Auskunft einzufordern. Die sogenannte Selbstauskunft wird Ihnen einmal pro Jahr kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Antrag kann online ausgedruckt oder sogar direkt online gestellt werden.

Wichtig zu wissen: Nur wenn Sie die „aktuellen Wahrscheinlichkeitswerte“ mitbeantragen (Kreuz beachten), bekommen Sie auch wirklich Ihren Schufa-Score mitgeteilt. Vergessen Sie das Kreuzchen, erhalten Sie lediglich vorhandene und gespeicherte Informationen.

Die Schufa prüft Ihren Antrag und sendet Ihnen dann binnen maximal drei Wochen per Post die gewünschten Unterlagen zu. Haben Sie sich online verifiziert, können Sie die Daten auch direkt abrufen.

Schuldenfalle Alltag – warum der Schufa-Score so oft schlecht ausfällt

Die Gehälter sind knapp bemessen, nur wenige Menschen haben objektiv die Möglichkeit, Geld zu sparen. Dennoch ist es sinnvoll, die Finanzen genau zu planen, unabhängig von der Höhe des Einkommens. Ein bewusster Umgang mit den vorhandenen Finanzmitteln hilft dabei, das Abgleiten in die Schuldenfalle zu vermeiden. Die folgende Grafik zeigt Ihnen die 50-30-20 Regel, die Sie beim Geldsparen und beim Aufbau Ihres eigenen Vermögens berücksichtigen müssen:

50-30-20-Regel
Bild: finanzcheck.de

Unnötige Kreditkarten und Girokonten kündigen

Viele Menschen haben mehr als ein Konto, teilweise liegen alte Konten längst brach, werden nicht mehr genutzt und wurden nie gekündigt. Schadet nichts, oder? Doch, denn die Schufa bewertet die Anzahl der vorhandenen Kreditkarten und Girokonten. Eine große Anzahl kann dafür sorgen, dass der Score sinkt.

Es kommt hinzu, dass von vielen Banken Gebühren für Kreditkarten und Konten verlangt werden, was die möglichen Fixkosten erhöht. Es ist schon in Ihrem Sinne als Verbraucher, unnötige Konten aufzulösen und sich auf ein Konto zu fixieren. Ähnlich sollten Sie übrigens mit überflüssigen Verträgen verfahren. Beim Telefonieren können Sie viel Geld sparen, manchmal lohnt sich sogar ein Anbieterwechsel. Vergessen Sie dann aber nicht, den alten Vertrag zu kündigen.

Ein Geldsegen kommt leider oft nicht dann, wenn er gerade benötigt wird
Ein Geldsegen kommt leider oft nicht dann, wenn er gerade benötigt wird. (Bild: Pixabay © angelolucas CCO Public Domain)

Rechnungen immer pünktlich und komplett bezahlen

Es gibt unterschiedliche Gründe für das Nichtbezahlen einer Rechnung, Überschuldung ist dabei der Hauptgrund. Um Ihren Schufa-Score nicht zu gefährden, sind pünktliche Zahlungen das A und O. Auch wenn ein paar Tage Zahlungsverzug nicht direkt zu einem Schufaeintrag führen, droht die Gefahr bereits nach vier Wochen. Spätestens wenn der Rechnungssteller zweimal gemahnt hat, kann die Schufa bereits informiert werden.

Hierbei handelt es sich nicht nur um Kreditraten, sondern auch um alltägliche Rechnungen wie die Kosten für Strom, Fernsehen und Internet. Es empfiehlt sich, auf das beliebte Lastschriftverfahren zurückzugreifen, denn so kann der Übertritt ins Mahnverfahren vermieden werden.

Das Girokonto nicht ständig wechseln – auch wenn es manchmal lohnt

Die monatlichen Kontoführungsgebühren können lästig sein, da ist das Angebot einer neuen Bank verlockend. Ein Wechsel kann aber auch negative Folgen haben, denn die Schufa bewertet schnelle Wechsel negativ. Falls Sie bereits wissen, dass Sie häufig umziehen und dann die Bankfiliale nicht mehr erreichbar ist, setzen Sie auf eine überregionale Bank, denn dann ist kein Kontowechsel erforderlich.

Die Schufa ist grundsätzlich positiv gestimmt, wenn es um langfristige Vertragsbeziehungen geht. Ein zweijähriger Mobilfunkvertrag, der immer und komplett bezahlt wurde, eine jahrelange Verbindung zur Hausbank und ein abgezahlter Kredit können den Score verbessern.

Häufige Kreditanfragen können den Schufa-Score verschlechtern

Eigentlich wollten Sie nur eine Kreditanfrage stellen, doch bei der nächsten Schufa-Auskunft stellen Sie fest, dass sich Ihr Score verändert hat? Wenn Sie mehrere Kreditanfragen nacheinander oder auf einmal stellen, erscheint das für die Schufa als Hinweis auf ein Problem. Es wirkt auf die Schufa, als würden mehrere Banken Ihr Ansinnen ablehnen. Warum sonst sollten Sie aus Schufasicht mehrere Anfragen stellen?

Natürlich zielen Ihre Absichten darauf ab, die für Sie besten Konditionen zu ermitteln. Das können Sie auch, allerdings nicht per Kreditanfrage. Stellen Sie lieber eine Konditionenanfrage bei der Bank. Hierüber erfolgt keine Eintragung in der Schufa und es gibt keinen negativen Einfluss bei der Bewertung Ihres Scores.

Die Tücke mit dem Kleinkredit – das kann negativ wirken

Die meisten großen Versandhäuser bieten Ratenzahlung für ihre Produkte an, eine sehr verlockende Möglichkeit. Wenn das aktuelle Budget eigentlich den Kauf eines neuen Sofas nicht hergibt, kann es per Ratenkauf dennoch erworben werden. Aber wie sinnvoll ist das für Ihren Schufa-Score? Auch hier kann es negative Einflüsse geben, denn ein Ratenkredit beim Versandhaus wird von der Schufa ebenso gewertet wie ein Ratenkredit bei der Bank.

Wenn Sie tatsächlich mehrere Dinge auf einmal erwerben möchten, ist es ratsamer, einen Einzelkredit bei einer zentralen Stelle aufzunehmen, als bei verschiedenen Versandhäusern Ratenkredite zu beantragen. Das hat für Sie außerdem den Vorteil, dass Ihre Kosten geringer ausfallen und Sie nur an eine kreditgebende Stelle zurückzahlen müssen.

Fehler in der Selbstauskunft von der Schufa korrigieren lassen

Auch die Schufa ist nicht perfekt und so ist es möglich, dass Einträge fälschlicherweise erfolgen. Die Verbraucherzentrale gibt wertvolle Tipps bezüglich der Löschung. Prüfen Sie Ihre Selbstauskunft immer sorgfältig und sobald Ihnen Ungereimtheiten auffallen scheuen Sie sich nicht und nehmen Sie Kontakt zur Schufa auf. Während der Klärung wird der Eintrag in Ihren Auskünften gesperrt, andere Gläubiger werden darüber nicht informiert.

Warum aber kommt es überhaupt zu Fehleintragungen? Möglicherweise handelt es sich um eine alte Eintragung, die aufgrund einer früher durch Sie nicht bezahlten Rechnung erfolgt ist. Nach Bezahlung sind Unternehmen verpflichtet, der Schufa innerhalb eines Monats die Änderung mitzuteilen. Diese Pflichten werden jedoch gern versäumt, daher haken Sie nach und sorgen Sie für einen besseren Score.

Achtung Datenmissbrauch – Identitätsdiebstahl als Risiko

Die Schufa hat im Jahr 2016 auf gehäufte Fälle von Identitätsdiebstahl reagiert, die zu falschen Eintragungen geführt haben. Kam es zu einem Betrug und hat eine fremde Person Ihre Daten missbraucht, können Sie das an die Schufa melden. Der erfolgte Diebstahl Ihrer Identität wird bei der Schufa gespeichert und anschließend an die Händler weitergegeben. Wird nun eine auf Ihren Namen lautende Bestellung aufgegeben, kann der Verkäufer direkt bei Ihnen anfragen und die Order wird so verifiziert.

Finanzieller Engpass kann vorkommen – halten Sie den Dialog

Niemand ist davor geschützt, dass es einmal zu einem Zahlungsverzug kommt. Eine ungewollte Ausgabe, einmal nicht nachgedacht und schon ist für die Rechnung nicht mehr genug Geld da. Jetzt einfach abwarten ist der größte Fehler, den Sie machen können. Selbst wenn der Stromvertrag nicht sofort gekündigt wird und wenn Ihnen auch der Strom nicht abgedreht wird, droht eine Verschlechterung des Schufa-Scores.

Wie oben erwähnt beginnt bereits ab zwei Mahnungen das offizielle Mahnverfahren und ab dann ist auch eine Information der Schufa möglich. Wenn das häufiger vorkommt, kann das erhebliche Folgen auf Ihren Score haben. Sollte es daher zu einem Zahlungsproblem kommen, informieren Sie Ihre Gläubiger und sprechen Sie offen an, dass sich die Rechnungsbegleichung um einige Tage verzögern wird.

Sie zeigen Ihrem Gläubiger auf diese Weise, dass Sie nicht einfach achtlos eine Rechnung nicht bezahlen, sondern dass Sie sich Ihrer Schuld bewusst sind und vorhaben, diese bald zu begleichen. In den meisten Fällen sind Gläubiger diesbezüglich sehr verhandlungsbereit.

Geduld bei der Verbesserung des Schufa-Scores ist nötig

Alle drei Monate wird der Schufa-Score neu berechnet, hier werden Veränderungen integriert, die sich im vorherigen Quartal ergeben haben. Bedenken Sie dabei aber auch, dass wenn ein Vertrag oder ein Konto gekündigt wird, oft eine Kündigungsfrist von mehreren Monaten bestehen kann.

Von Heute auf Morgen ist es für Sie daher nicht möglich, den Schufa-Score zu verbessern. Es lohnt sich dennoch, spätestens drei Monate nach Kündigung überflüssiger Verträge und nach Bezahlung offener Rechnungen eine neue Schufa-Auskunft einzuholen und eventuelle Änderungen auch anzumerken und einzufordern.

Welche Daten speichert die Schufa eigentlich über Sie ab?

Nun wissen Sie, welche Möglichkeiten Sie zur Verbesserung Ihres Scores haben, doch was wird eigentlich überhaupt in der Schufa über Sie gespeichert? Neben Ihrer personenbezogenen Daten gehören einige andere Fakten dazu:

  • Pünktlichkeit bei Zahlungen von Rechnungen
  • Vorhandene Leasing-Verträge
  • Vorzeitige Kündigungen von Verträgen
  • Laufende Kredite
  • Kündigung des Kontos seitens der Bank

Auch wenn Sie eine gute Bonität haben und für eine dritte Person eine Bürgschaft übernehmen, wird darüber ein Vermerk in der Schufa hinterlegt. Wie hoch der Einfluss auf den Score bei solchen Handlungen ist, kann nicht genau festgelegt werden. Die Schufa gibt keine eindeutigen Erklärungen ab, wie der Schufa-Score wirklich berechnet wird.

Wichtig zu wissen: Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Wohnort einen Einfluss auf den Schufa-Score eines Bürgers hat. Im Sinne der Diskriminierung ist das nicht möglich und zulässig. Selbst wenn in Ihrer Nachbarschaft ausschließlich Menschen mit Zahlungsproblemen leben, darf dies nicht auf Ihren Score angerechnet werden.

Das Gerücht rührt daher, dass tatsächlich ein solches Vorgehen via Geoscoring praktiziert wurde. Im Bundesdatenschutzgesetz ist diese Praktik im Jahr 2010 verboten worden. Häufige Umzüge haben allerdings einen negativen Einfluss, da die Schufa auf langfristige Verträge, zu denen auch Mietverträge gehören, setzt.

 
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