Internetzugang: Tarifmodelle

Internet by Call

Der einfachste Weg ins Internet ist das sogenannte Internet-by-Call Verfahren. Sie wählen sich bei jedem Internet-Ausflug über einen Anbieter Ihrer Wahl neu ein. Es gibt keine monatliche Grundgebühr und nur die tatsächliche Verbindungszeit wird abgerechnet. Zahlreiche große und kleine Internet-Provider haben »Internet-by-Call« Dienste im Angebot.

Bei Internet-by-Call wird zwischen Angeboten unterschieden, die ohne Anmeldung und Vertragsbindung genutzt werden können und anmeldepflichtigen Internet-by-Call. Im ersten Fall werden Online-Gebühren über die normale Telefonrechnung abgerechnet. Meistens sind solche Angebote nur am Anschluss der Deutschen Telekom nutzbar. Im zweiten Fall verschickt der Anbieter meist eigene Rechnung.

Neben der eigentlichen Nutzungsgebühr pro Online-Minute berechnen einige Internetprovider auch die sogenannte Einwahlgebühr. Jedes Mal, wenn Sie sich ins Internet einwählen, wird also dieser zusätzlicher Betrag fällig. Aktuell sind Beträge zwischen 2,5 und 12 Cent üblich. Einige wenige Anbieter verlangen auch einen Mindestumsatz pro Verbindung: Egal wie lange Sie online sind, ein bestimmter Mindestbetrag wird immer für eine Internet-Sitzung berechnet.

Internet-by-Call wird hauptsächlich für so genannte Schmalband-Internetzugänge angeboten, also für Nutzer, die noch mit einem analogen Modem oder via ISDN ins Internet gehen. Bei DSL-Anschlüssen wird dieses Tarfimodell kaum noch angeboten, ist jedoch vereinzelt noch zu finden.

Flatrate

Bei Internet-by-Call werden Online-Verbindungen nach Zeit berechnet. Daher sind für Viel-Surfer pauschale Angebote (sogenannte Flatrate) eher von Interesse. Hier können Nutzer für einen bestimmten Betrag im Monat meist ohne Begrenzungen im Internet surfen.

Bei einem analogen oder einem ISDN-Anschluss erhalten Kunden eine Internet-Flatrate nur bei alternativen Anschlussanbieter. Angebote ohne jede Einschränkung finden Kunden aller Telefongesellschaften nur bei einem DSL-Anschluss. Dieser kann sowohl mit einem analogen als auch mit einem ISDN-Anschluss beantragt werden. Einzelheiten erfahren Sie bei Ihrer Telefongesellschaft. Kunden mit einem analogen Telefonanschluss haben noch einen weiteren Vorteil: Mit DSL können sie im Internet surfen und sind gleichzeitig telefonisch erreichbar. Dies ist bei einem Internetzugang über normale analoge Leitung nicht möglich.

Um einen Tarif zu finden, der den eigenen Vorstellungen am ehesten entspricht, sollten interessierte Kunden verschiedene Angebote vergleichen. Dabei spielen die monatliche Grundgebühr, die einmalige Einrichtungsgebühr und die Anschaffungskosten für das die Geräte, wie zum Beispiel ein (DSL-)Modem, eine Rolle. Viele Angebote sind zu Beginn der Vertragslaufzeit günstiger und beinhalten eine Preissteigerung zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise nach drei, sechs oder zwölf Monaten. Weiterhin sollen Sie sich überlegen, ob Sie zusätzlich zur Internetflat eine Telefonflat wünschen. In Kombination sind beide Angebote meistens günstiger als bei einem separaten Vertragsabschluss.

Zeit- und Volumentarife

Als weiteres Modell werden für den Internetzugang so genannte Zeit- und Volumentarife angeboten. Hier bekommen Sie einen bestimmten Zeit- bzw. Volumenkontingent für einen festen monatlichen Preis. Verbringen Sie mehr Zeit online bzw. werden mehr Daten übertragen, müssen Sie für jede weitere Minute bzw. jede Dateneinheit (üblich pro Megabyte, MB) einen nutzungsabhängigen Preis zahlen.

Bei einem Zeittarif zahlen Sie, wie auch bei Internet-by-Call, für jede Minute, die Sie online verbringen. In der Regel bekommen Sie hierbei ein freies Minutenkontingent, der bereits in der Grundgebühr enthalten ist. Üblich sind Angebote mit beispielsweise 20 bis 100 Freistunden im Monat. Das sind durchschnittlich bis zu knapp über drei Stunden täglich oder bis zu fünf Stunden an Arbeitstagen. Der monatliche Grundpreis liegt dabei üblich unter dem Preis für einen unbegrenzten Zugang, also einer Flatrate.

Bei Volumentarifen existieren keine Zeitschranken. So können Sie so lange online bleiben, wie Sie es wollen. Die einzige Begrenzung ist hier das Datenvolumen, das über das Internet übertragen wird. Auch bei dieser Tarifvariante gibt es Inklusivvolumen, das bereits im monatlichen Grundpreis für den Internetzugang inbegriffen ist. Üblich sind Tarife mit 500 Megabyte (MB) bis 20 Gigabyte (GB).

Zu beachten ist, dass so gut wie alle Provider sowohl gesendete als auch empfangene Daten zu Transfervolumen zusammenrechnen. Besonders bei schnellen Breitbandzugängen wird der Datenverkehr erfahrungsgemäß schnell unterschätzt. Und da jede weitere Megabyte über das freie Volumenkontingent hinaus mit derzeit bis zu 1,5 Cent berechnet wird, kann die Rechnung am Ende des Monats schnell viel höher ausfallen, als gedacht.

Wer einen solchen Zeit- oder Volumentarif nutzt, sollte eine spezielle Software zur Zählung von Onlinezeit bzw. übertragene Datenmenge einsetzen. So lässt sich eine böse Überraschung bei der monatlichen Abrechnung vermeiden. Zu beachten ist dabei auch, dass einige Unternehmen die Grenzen sehr ungenau setzen. Bei 5 GB Datenvolumen-Begrenzung kann sich zum Beispiel tatsächlich nur um 5.000 MB handeln. Korrekt wären hier 5 * 1.024 = 5.120 MB. Daher sollten Sie die Definition von freien Volumen in der Leistungsbeschreibung oder den AGB des jeweiligen Anbieters genau anschauen.

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